Wie in einer Glaskugel
Heute startet Dominik Grafs grandiose Fernsehreihe »Im Angesicht des Verbrechens« auf Arte
Manchmal ist Dominik Graf wie ein Rufer in der Wüste. Er liebt das Kino, aber der deutsche Film macht ihn unzufrieden. Selbst in den stärkeren Arbeiten, zum Beispiel der so genannten »Berliner Schule«, denen seine Sympathie gehört, konstatiert er zu viel thematischen und formalen Stillstand: ein »Misstrauen in Kommunikation, in Sprache«, und dazu noch »sehr wenig Humor im Verhältnis der Figuren untereinander«, wie er in einem Arbeitsgespräch zwischen Kollegen und Freunden mitteilte. In Grafs Artikeln zum Kino, die er gelegentlich in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften schreibt und die jetzt in dem wunderbaren Buch »Schläft ein Lied in allen Dingen« zusammengefasst wurden, plädiert der 58-jährige Regisseur für mehr Kraft und Sinnlichkeit, mehr Ruppigkeit, mehr Genre. Und seit Langem macht er auch selbst Vorschläge für jenes vitale Kino, das sich nicht im Ungefähren, auch Unpolitischen verliert, sondern »zu einem Gesamtbild des Leb...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.