- Kultur
- Literatur
Traumprotokolle
Tymofiy Havryliv bereist das fremde Europa
Ein Mann ist unterwegs, ein Ich-Erzähler aus der Ukraine. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist die Welt größer geworden, chaotisch. Der Erzähler – aus seiner Identität gestoßen – muss sich neu orientieren. Er erkundet den engen Raum der Wohnung, dann das Umfeld mit seinen Reklamefahnen zwischen Renaissance und Rokoko, schließlich den Kontinent. Grenzenlose Freiheit? Einen Schatz an Bildung schleppt er mit sich, das Kulturgut des Abendlandes. Doch er bleibt dort draußen ein Fremder.
Bisweilen trifft er andere Reisende, Bekannte aus der Jugend. Drei ukrainische Frauen zum Beispiel, Damen mit metaphorischen Namen. Vera, Ljubov, Nadja. Das bedeutet: Glaube, Liebe, Hoffnung. Eine ist Bauchtänzerin, eine zweite Mitglied einer Truppe falscher Indianer in einem Vergnügungspark. Und in einem Zoo glaubt der Erzähler einen Freund zu sehen – verhext in einen Emu. Traurige Typen, sie prostituieren sich. Näher sind dem Reisenden...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.