Textilfaserwerk Laufaron ist am Ende
Guben (dpa). Der Gubener Teppichgarnhersteller Laufaron steht endgültig vor dem Aus. Am 30. Juni verlieren alle 95 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz, sagte gestern Ute Liebsch von der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie. »Alle Bemühungen, das Unternehmen an den italienischen Investor Aquafil zu verkaufen, sind gescheitert.« Derzeit werden im Auftrag des Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning bereits Maschinen und Anlagen abgebaut, die veräußert werden sollen.
»Es ist schon seit langem klar, dass das Unternehmen nicht überlebt. Es gibt trotz aller Bemühungen keinen Käufer für den Chemiebetrieb«, sagte Mönnings Sprecher Holger Voskuhl. Ende Dezember sei die Produktion heruntergefahren worden und bisher nicht wieder angelaufen. Seit dem 1. Februar befinden sich die Mitarbeiter in einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft.
Aquafil sei zwischenzeitlich bereit gewesen, den Gubener Betrieb zu halten, berichtete Voskuhl. 40 Mitarbeiter sollten beschäftigt werden. Dafür hätte Aquafil nicht die gesamten 75 000 Quadratmeter Betriebsgelände benötigt. Der Eigentümer des Grundstücks und der Gebäude, Pongs und Zahn aus Berlin, wollte jedoch die komplette Fläche vermieten. »Die Investition hätte sich für die Italiener nicht gerechnet«, erklärte Voskuhl. Aquafil will jetzt die Laufaron-Technik kaufen und sie zur Produktion in Italien nutzen. Als Gründe für das Scheitern des Verkaufs nannte der Sprecher fehlende Fördermittel des Landes für die Chemieindustrie und den harten Wettbewerb in der Branche.
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