Unsoziale Sozialwohnungen

Weil der Senat die Förderung kappte, explodieren jetzt in vielen Quartieren die Mieten

Die Fanny-Hensel-Siedlung in der Schöneberger Straße ND-
Die Fanny-Hensel-Siedlung in der Schöneberger Straße ND-

Die Fanny-Hensel-Siedlung in Kreuzberg gehörte einst zu den Vorzeigeprojekten Westberlins. 1987 wurden die rund 150 Wohnungen nahe dem Potsdamer Platz während der Internationalen Bauausstellung (IBA) speziell für Sozialmieter errichtet. Jetzt macht die Siedlung wieder Schlagzeilen, denn ein Teil der Mieter sieht sich mit horrenden Mietforderungen konfrontiert. Bis zu 9,62 Euro pro Quadratmeter netto/kalt werden monatlich verlangt. »Dadurch soll uns die Wohnung weggenommen werden«, sagt Mietersprecher Sebastian Jung, denn diese Summen könne hier keiner bezahlen. »Die meisten Bewohner leben von Arbeitslosengeld II.«

Vor wenigen Jahren lag die Miete im Kiez noch bei 4,50 Euro pro Quadratmeter. Dennoch ist die Forderung, so unglaublich sie klingt, legal. Denn als der Senat 2003 aus der sogenannten Anschlussförderung im sozialen Wohnungsbau ausstieg, fiel der Ausgleich weg, den er dem Vermieter als Differenz zwischen der niedrigen Sozialmiet...


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