Ateliers und Kleintierhaltung

Eigentümerwechsel im Künstlerhof Buch / Restaurant entsteht zwischen Scheune und Speicher

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 3 Min.
In der Scheune mit Ausbauplänen: Vicki Kantor (l.) und Denise Worde
In der Scheune mit Ausbauplänen: Vicki Kantor (l.) und Denise Worde

Das historische Ensemble vom Künstlerhof Buch soll belebt werden: Der neue Eigentümer des 30 000 Quadratmeter großen Geländes neben dem Schlosspark will mehr Besucher auf das Areal locken. Noch in diesem Jahr öffnet ein uriges Restaurant zwischen Speicher und Scheune.

Einladend ist schon jetzt die breite Toreinfahrt an der Straße Alt-Buch. Über altes Kopfsteinpflaster geht es vorbei am Taubenturm, am Gutshaus, und auf einmal steht man mitten auf einem großen, leeren Platz. Noch sitzt niemand auf der hölzernen Bank, die den Stamm eines Baumes umfasst. Nur aus den flachen, roten Backsteinbauten dringen laute Geräusche. Es wird geklopft, gehämmert, gesägt … Weil die Künstler nichts gegen Besucher haben, stehen die Türen weit geöffnet.

Gleich neben den Metall-Künstlern befindet sich eine Holzwerkstatt, dahinter sind einige Malerateliers. Für die etwa 30 Künstler des Hofes hat sich in den vergangenen Wochen einiges verändert: Nachdem die Combag AG Ende 2009 das Gelände vom Berliner Liegenschaftsfonds übernahm, wurden zunächst die Mietverträge reguliert. »Wir haben sie den tatsächlichen Bedingungen angepasst«, sagt Vicki Kantor, Assistentin der Geschäftsführung. Und sie betont: »Hier soll niemand vertrieben werden, wir möchten aber Struktur in den Hof bringen.«

Je nach Ausstattung zahlen die Nutzer künftig zwischen drei und zehn Euro Kaltmiete. »Das finden wir völlig in Ordnung«, sagen Michael Friedrichs-Friedlaender und Asigora Schweikert unisono. Beide hoffen, dass der neue Eigentümer wirklich etwas bewegt und tatsächlich mehr Leben einzieht.

Die Pläne der Combag sehen jedenfalls vielversprechend aus: Erste Baumaßnahmen sind in der großen Scheune bereits sichtbar. So wurden die gelben Backstein-Innenwände sandgestrahlt, eine kleine Bühne eingebaut, die vielen Holzkonstruktionen gesäubert und Tore verglast. Dieser Bereich kann schon für verschiedene Veranstaltungen gemietet werden – bis zu 500 Personen kommen dort gleichzeitig unter. Der alte Speicher, gleich daneben, ist bereits eingerüstet. Dort entsteht ein Hostel mit etwa 50 Betten. Auch die Küche des neuen Restaurants zieht dort ein. Der neue Gastraum für 90 Personen wird zwischen Speicher und Scheune eingerichtet. »In lockerer Atmosphäre wollen wir für jeden Geschmack etwas bieten«, kündigt die Betreiberin Denise Worde an. Bislang war die Berlinerin Chefin vom Restaurant »Hackescher Hof« in Mitte. Anfang September soll eröffnet werden.

In einem zweiten Bauabschnitt will die Combag die bisher als Straßenateliers genutzten Bauten sanieren. »Dort könnten in etwa zwei Jahren Läden einziehen«, sagt Vicki Kantor.

Schon 2010 sei daran gedacht, die weiträumigen Freiflächen zu nutzen. Verschiedene Gärten könnten eingerichtet und Kleintierhaltung betrieben werden. Außerdem gibt es die Idee, auf dem Hof regelmäßig Märkte durchzuführen. Und es soll einen zweiten Eingang geben: Der entsteht direkt an der alten Schlosspark-Mauer.

Künstlerhof Buch, Alt-Buch 45-51, 13125 Berlin. Weitere Infos zur Mietung der Scheune und zum Restaurant unter 0176 41 20 93 96.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.