Immer Ärger mit den Fürsten ...
Staatsoperette Dresden: »Prinz Methusalem« von Johann Strauß als erstaunlich aktuelles Stück Politsatire
Dass es einen Staat geben soll, in dem die Zahl der aktiven Künstler jene der aktiven Soldaten deutlich übertrifft, das klingt ziemlich unwahrscheinlich. Dass sowohl die einen wie die anderen nur mit einem verbalen Dank des Landesfürsten und nicht in klingender Münze bezahlt werden, scheint wiederum nur wenig übertrieben. Dass man dauernd an der Mehrwertsteuerschraube dreht, um Budgetlöcher zu stopfen, den Geheimdienst ausschickt, um herauszukriegen, was das Volk denkt oder um den Ärger über die Regierung in eine gewisse Richtung zu lenken – das wiederum gehört zum unmittelbaren Erfahrungsschatz auch des Publikums in der Staatsoperette in Dresden. Das kann sich jetzt an einem Johann-Strauß-Schmuckstück erfreuen, das kein Mensch mehr kennt und das obendrein eher nach Gehhilfe, als nach einem musikalisch szenischen Feuerwerk klingt: »Prinz Methusalem«.
Die Musik ist von einem Johann Strauß in Hochform; noch vom »Fledermaus«-Erfolg ...
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