Kürzer ist länger

Die angekündigte Zivildienstreform lässt auf sich warten – auf Kosten der jungen Leute

  • Bettina Markmeyer, epd
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wer im Sommer seinen Zivildienst antritt, weiß nicht, was ihn erwartet. Eigentlich soll der Zivildienst ab dem 1. August nur noch sechs Monate dauern. Dazu müsste der Gesetzentwurf zügig vom Bundestag verabschiedet werden. Doch in der Koalition herrscht Streit und Stillstand. Union und FDP sind mit der Verkürzung des Wehr- und Zivildienstes von neun auf sechs Monate bisher nicht weit gekommen.

Der Zivildienststreit dreht sich um die Möglichkeit einer freiwilligen Verlängerung des Zivildienstes auf bis zu ein Jahr. Die Union will sie unbedingt. Sie ist bereits in dem Gesetzentwurf enthalten, dessen Eckpunkte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) im März gemeinsam vorgestellt haben. Die FDP, die Wehrpflicht und Zivildienst am liebsten ganz abschaffen würde, lehnt das ab. Der Gesetzentwurf sei nicht abgestimmt, kritisiert sie.

»Man kann erwarten, dass die Union nun auf uns zukommt«, sagt Florian Bernschneider, Zivildienst-Experte der Liberalen. Das sieht man beim Koalitionspartner genau andersherum. Die FDP müsse sich bewegen – im eigenen Interesse. Andernfalls riskierten die Liberalen, dass die Verkürzung des Wehrdienstes an der Zivildienstfrage scheitere, heißt es in der Unions-Fraktion.

Nun sollen am heutigen Dienstag im Koalitionsausschuss die Frakt...


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