Das Saarland kauft groß ein
Das kleinste Bundesland will wieder eine eigene Zentralbank – ganz gegen den Trend
Das chronisch klamme Saarland setzt auf ein Modell, das nach der Finanzkrise vielerorts eigentlich als gescheitert galt: die Landesbank. Während dies im Saarland selbst unumstritten ist, löst der angestrebte Wiederaufbau bei einigen Experten Staunen aus.
Saarbrücken/München. Mit der Verabschiedung des Haushalts 2010 beschließen die saarländischen Abgeordneten an diesem Mittwoch nicht nur eine Rekordneuverschuldung von rund einer Milliarde Euro. Sie besiegeln auch den Rückkauf von zunächst 25,2 Prozent der Anteile der BayernLB an der SaarLB. Nach Abschluss der Transaktion Mitte des Jahres hat das Land dann zusammen mit den Sparkassen wieder die Mehrheit an der Mini-Landesbank. Während im Saarland die Aktion unumstritten ist, löst das Geschäft bei einigen Experten Staunen aus.
BayernLB verkauftFür den Darmstädter Bankenprofessor Dirk Schiereck ist der Vorgang auch ein Zeichen dafür, dass die in Folge der Finanzkrise geforderte Neuordnung der Landesbankenlandschaft nicht vorankommt. »Es geht einen Schritt genau in die entgegengesetzte Richtung.« Bei der arg gebeutelten BayernLB, die auf Anordnung der EU schrumpfen muss, ist man dabei durchaus nicht unglücklich, diesen Anteil an der Tocht...
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