Flaschenpost an die Zukunft
Eine stille Heldin des Widerstands: Elisabeth Schmitz
Wer seine Heldentaten gegen die Nazis nach dem Krieg nicht an die große Glocke gehängt hat, den traf mit hoher Wahrscheinlichkeit das Vergessen eines Landes, das sich eigentlich besser solcher Menschen zur Identitätsfindung nach dem Zivilisationsbruch erinnert hätte. Ein besonders drastisches Beispiel für Verschweigen und Vergessen ist jetzt zu Tage gefördert worden:
Elisabeth Schmitz hatte in den Jahren 1935/36 anonym die Denkschrift für die Bekennende Kirche »Zur Lage der deutschen Nichtarier« verfasst und bis zu ihrem Tod im September 1977 keine Würdigung ihrer vielfältigen Widerstandsleistungen erfahren. Erst vor etwa zehn Jahren fand man eine wie als »Flaschenpost an die Zukunft« von ihr selbst mit persönlichen und politischen Unterlagen gefüllte Aktentasche in einem Kirchenkeller. Der Berliner Professor für Neuere Geschichte Manfred Gailus stellt diese stille Heldin des Widerstandes gegen Hitler jetzt vor.
Die 1893 im hessischen Ha...
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