Wurst auf der Autobahn

Der bayerische Havariekommissar Egbers untersucht Transportschäden und deren Ursachen

  • Peter Seiffert, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wenn ein mit Wurst beladener Lastwagen einen Unfall hat und umkippt, kommt Arend Egbers zum Einsatz. Er misst die Temperatur des Fleisches, ein Thermometer hat er immer im Koffer dabei. Im Auto hat er auch ein Gerät, mit dem er den Zuckergehalt von Früchten messen kann. Denn in seinem Job geht es immer um Transportschäden und die Fragen: Wurde die Ware beschädigt? Wer hat Schuld? Und was kann man noch verkaufen?    

München. Arend Egbers ist ein Havariekommissar, ein Sachverständiger. Lkw-Unfälle auf Bayerns Autobahnen bescheren ihm regelmäßig Einsätze. Manchmal geht es um entgleiste Züge oder um Tanklaster, in denen sich Chemikalien vermischt haben. »Ich versuche, alles zu rekonstruieren und die Ursache herauszufinden«, sagt der 41-Jährige, der seit 14 Jahren in dem Job arbeitet. Egbers Büro ist in Unterhaching bei München, drei Kollegen seiner Firma sind in Bayern stationiert. Die Konkurrenzfirma C. Gielisch GmbH kommt im Freistaat auf sechs Experten. »Unsere Aufgabe ist es, Ursache, Umfang und Höhe des Schadens zu ermitteln«, sagt deren Geschäftsführer Theo Kühl.

Verschimmelte Luxuswagen

Havariekommissar Egbers schätzt an seinem Beruf die Abwechslung. Einmal fielen mannshohe, mit Luft gefüllte Traktorreifen vom Zug und hüpften wie Flummis durch die Gegend, Signale und Schilder wurden umgerissen. »Die knickten um wie Strei...


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