Trachten, Rhythmen und PC-Spieler
Beim 15. Karneval der Kulturen werden 1,3 Millionen Besucher erwartet
Vom 21. bis 24. Mai wird zwischen Zossener Straße und Blücherplatz ein Straßenfest gefeiert. Dabei treten neben lokalen Bands auch Musikgruppen aus Schottland, Ecuador und Neuseeland auf. Für ein buntes Programm werden zudem Akrobaten, Hellseher und Trommler sorgen. Über 1000 Künstler werden erwartet.
Der traditionelle Straßenumzug beginnt am Pfingstsonntag. »Dabei werden 94 Formationen mit 4800 Teilnehmern aus 70 Nationen durch die Straßen ziehen. Wir rechnen bei Umzug und Straßenfest mit insgesamt rund 1,3 Millionen Besuchern«, sagte gestern Organisatorin Nadja Mau. Der Zug startet um 12 Uhr am Hermannplatz. Er führt an der Hasenheide vorbei und endet um 21.30 Uhr in der Yorckstraße. Die kreativsten Formationen, Umzugswagen sowie Kinder- und Jugendgruppen werden von einer Jury gewählt und mit Geldpreisen ausgezeichnet.
Dieses Jahr wird es nicht nur um traditionelle Rhythmen und Trachten unterschiedlicher Nationen gehen. Auch Computerspiel-Fans präsentieren sich. Die »Games Freunde«, einer von 23 Neulingen beim Karneval, wollen sich als Computerspiel-Helden verkleiden. »Damit zeigen wir, dass Computerspieler keine Einzelgänger sind, die sich vor der Öffentlichkeit verstecken«, erklärte Alexander Brewka, ein Organisator der Gruppe. Inzwischen hätten sich bereits 75 Teilnehmer für die Formation angemeldet.
Auch die Jüngsten werden sich am Pfingstwochenende kostümieren. Am Samstag startet der Kinderkarneval der Kulturen. Ein großer Kostümumzug wird dann unter dem Motto »Hurra, Hurra – der Frosch ist da!« vom Mariannenplatz zum Görlitzer Park führen. »Wir beschäftigen uns jedes Jahr mit einem anderen vergessenen Tier. Dieses Jahr haben wir den Frosch ausgewählt, der weltweit vom Aussterben bedroht ist«, sagte Tina Bauer von der Kreuzberger Musikalischen Aktion, die den Kinderkarneval organisiert. Im Vorfeld des Umzugs wurde ein Malwettbewerb über Frösche veranstaltet. Beim Kostümumzug werden dann viele als Frösche verkleidete Kinder mitmachen.
Ursprünglich hatte sich der Karneval der Kulturen gegründet, um die Vielfalt der Einwanderungsstadt Berlin zum Ausdruck zu bringen. Er ist nicht nur eine große und bunte Party, sondern noch immer durchaus politisch zu verstehen. Dies zeigte sich auch vergangenes Jahr, als auf Plakaten gegen die »Kriminalisierung der Sinti und Roma« protestiert wurde.
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