Schlangestehen am Leuchtturm
Das Bauhaus-Archiv Berlin im 50. Jahr: Labor von Geschichte und Zukunft
Der zweite große Krieg des vorigen Jahrhunderts war zu Ende. Ein junger deutscher Kunsthistoriker aus Konstanz hatte ihn wie ein Wunder überlebt. Er, der sich für Brücke, Reiter, Sturm, für Kokoschka, Meidner und Barlach einsetzte, wollte Vertreibung und Verlust der modernen Kunst in Deutschland wieder gutmachen. Das gedemütigte, teilweise zerstörte, emigrierte Bauhaus sollte in seiner Heimat wieder Fuß fassen. Im geteilten Deutschland war das keine leichte Aufgabe, eine mit vielen Grenzen.
Hans Maria Wingler suchte Verbündete, vor allem die in alle Welt verstreuten Bauhäusler selbst. Mit Gropius war er sich einig: Es galt, das zwölf Jahre verfemte Kulturgut zusammenzuführen und Forschern wie einem breiten Publikum zu öffnen. In Darmstadt, auf der Mathildenhöhe schien der passende Ort gefunden. Jedenfalls gründete sich am 5. Mai 1960 dort der Bauhaus-Archiv e.V., dem Wingler bis zum Tod 1984 vorstand. Zwei Jahre später erscheint seine e...
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