'O Sole mio
Bad Reichenhall und Berchtesgaden verdankten dem Salz einst Reichtum – heute die Touristen
Es rauscht und plätschert, es tröpfelt und säuselt, es rattert und läutet: Wer erstmals am Fuß der riesigen Schöpfräder in der Alten Saline in Bad Reichenhall steht, kann mit den eigenen Ohren erahnen, was für ein beschwerliches Geschäft die Salzgewinnung ist. Und was für ein nasses. Die Regenjacke ist nützlich, wenn es mit Brunnwart Alois Brümmer aus dem Brunnhaus über 100 Meter tief hinab geht in die Dämmrigkeit des weitverzweigten Stollen- und Grabensystems unter der Stadt. Hinab zu den Solequellen, die die Stadt einst reich und mächtig machten.
Die Luft ist feucht und kühl, die Gänge dämmrig am Grabenbachstollen. Und noch weit unten hört man das Läuten der Wasserräder – ein hallender Gong der Messingglocke nach jeder Umdrehung: So weiß der Brunnwart stets um den regelmäßigen Gang der Anlage, die beständig die kostbare Sole nach oben pumpt. Seit 159 Jahren tun die beiden 13 Meter hohen Räder ihren Dienst, ohne eine Sekunde Unt...
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