Algerien fordert von Paris Entschuldigung
Vor 65 Jahren: Das Massaker von Setif
Während am 8. Mai 1945 die Welt den Sieg der Alliierten über den Hitlerfaschismus feierte, verübte die französische Kolonialarmee in Algerien ein Massaker an der arabischen Bevölkerung. Auch 65 Jahre danach fordert Algerien noch immer vergeblich eine Entschuldigung für die in der Kolonialzeit begangenen Verbrechen.
Der französische Regisseur Rachid Bouchareb hat das Massaker in der ostalgerischen Stadt Setif zum Thema seines jüngsten Films »Hors-la-loi« (Gesetzlos) gemacht: Was eigentlich als Siegesfeier begonnen hatte, sollte als eines der schlimmsten Blutbäder in die Geschichte der 132-jährigen französischen Kolonialherrschaft eingehen.
Die arabische Bevölkerung war auf die Straße gegangen, um das Ende Hitlerdeutschlands zu bejubeln. Auch Tausende nordafrikanische Soldaten hatten in den Reihen der französischen Armee gekämpft, viele waren dafür gefallen. Als jedoch in den Reihen der Demonstranten die Fahne der Partei des Algerischen Volkes – die heutige algerische Nationalflagge – auftauchte, die Freilassung ihres inhaftierten Führers Messali Hadj gefordert und Rufe nach Unabhängigkeit laut wurden, griff die Polizei brutal ein. Die einheimische Bevölkerung Ostalgeriens reagierte auf die Gewalt mit Angriffen auf europäische Siedler. D...
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