Was war da mit dem Weltmeister los?
Schach-WM: ND-Experte Artur Jussupow über die dramatische 9. Partie
Großmeister Artur Jussupow (Foto: Kohlmeyer) kommentiert für ND die WM-Partien aus Sofia. Der 50-jährige Großmeister war mehrfacher WM-Kandidat und holte mit Deutschland Silber bei der Schacholympiade 2000. Jussupow ist heute ein gefragter Schachtrainer und Buchautor.
Am Donnerstag erlebten wir im Duell zwischen Viswanathan Anand und Wesselin Topalow eine seltene Partie, hochdramatisch und voller Schwierigkeiten. Sechseinhalb Stunden kämpften beide wie Löwen, am Ende gab es keinen Sieger und es stand 4,5:4,5.
Anand hatte zwei Türme und einen Springer, Topalow die Dame und einen Springer. Diese Konstellation habe ich in meiner Praxis noch nicht erlebt. Das Spiel von drei Figuren zu koordinieren, ist schwieriger als von zwei. Diese Erfahrung musste selbst der Weltmeister machen. Anand spielte 40.Th8? und verpasste den Gewinnweg 40.Te4 b4 41.Txa7 b3 42.Tb7 b2 43. Kh2.
Nach dem schwachen Zug des Inders konnte Topalows schwarzer König entwischen. Anand geriet in Zeitnot – sehr ungewöhnlich für ihn und ärgerlich, denn mit der wenigen Bedenkzeit vergab er später noch andere gute Möglichkeiten, die Partie für sich zu entscheiden.
Was ist mi...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.