Berühmte Namen, doch keine Konzepte

Konturlose Kandidaten und eigenwillige Bündnisse bei Wahlen auf den Philippinen

  • Thomas Berger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der heutige Montag ist Wahltag auf den Philippinen. Nicht nur das Zweikammerparlament ist neu zu besetzen, auch ein Nachfolger für Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo wird ermittelt. Zwei Männer werden das Rennen vermutlich unter sich ausmachen.

Jaime Dulnuan hat seine Entscheidung längst getroffen. »Ich stimme für Noynoy«, sagt der 36-Jährige, der im Bergstädtchen Banaue eine Motorradrikscha fährt. Umgerechnet 10 bis 15 Euro bringt ihm die Beförderung von Einheimischen und Reisenden am Tag. Gerade genug, um die vierköpfige Familie zu ernähren. »Noynoys Familie hat viel für uns getan«, sagt Jaime über seinen Favoriten und spielt damit auf die im Vorjahr verstorbene Corazon Aquino an. Die Witwe eines prominenten Senators schaffte es 1986 an der Spitze einer Volksbewegung, Diktator Ferdinand Marcos zu stürzen und dem Land den Weg zur Demokratie zu ebnen.

Nun schickt sich ihr Sohn Benigno III. »Noynoy« an, Staatsoberhaupt der rund 90 Millionen Filipinos zu werden. Mutter Cory hatte allerdings im Präsidentenamt seinerzeit keine besonders gute Figur gemacht. Es fehlte ihr an Verwaltungserfahrung und Durchsetzungskraft. Und eben das wird ihrem Sohn von Kritikern vorgehalten. Aquino, ...


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