Vor 40 Jahren ging Ulrike Meinhof in die Illegalität, um die RAF aufzubauen
Niels Seibert
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Der 14. Mai 1970 gilt als Gründungsdatum der Roten Armee Fraktion (RAF). Andreas Baader wurde an diesem Tag aus dem Gefängnis befreit, Ulrike Meinhof ging in die Illegalität.
Die Hamburger Journalistin Ulrike Meinhof schrieb 1969 das Drehbuch zu dem Fernsehfilm »Bambule« über die autoritären Methoden der Heimerziehung und die Revolte weiblicher »Fürsorgezöglinge«. Zur gleichen Zeit initiierte die Außerparlamentarische Opposition (APO) eine Heimkampagne. Im Juni 1969 versammelten sich 200 Menschen, darunter auch Gudrun Ensslin und Andreas Baader, vor dem hessischen Jugendheim Staffelberg und prangerten die Zustände in den Heimen an. Daraufhin kam es dort zu Revolten, Insassen flüchteten und fanden Zuflucht in linken Wohngemeinschaften. Ein Jahr später, am 1. Mai 1970, verteidigte Ulrike Meinhof mit anderen ein besetztes Haus im Märkischen Viertel, der Neubau-Siedlung im Norden Westberlins. In dem leerstehenden Gebäude wollten die Besetzer ein Jugendzentrum einrichten. Die Heimkampagne sollte weitergehen.
Am 14. Mai 1970 erwartete Ulrike Meinhof den im Vormonat verhafteten Andreas Baader in der Bibliothek des...