Überläufertricks statt Rot-Grün-X
Das neue Fünf-Parteien-System verkompliziert die Koalitionsverhandlungen
Auch drei Tage nach der NRW-Landtagswahl ist bisher nur eines sicher: Schwarz-Gelb ist Geschichte. Ansonsten ist die Gemengelage unübersichtlich. Kein Wunder: Das alte Wer-mit-wem-Spiel ist komplizierter geworden dank knappem Wahlausgang.
Rot-Grün hat im Fünf-Parteien-Landtag keine Mehrheit und wäre wahlweise auf die FDP oder die LINKE angewiesen, sofern die SPD eine Große Koalition vermeiden will. SPD-Chefin Hannelore Kraft hofft derweil offenbar auf eine dezent exotische Lösung ihres Mehrheitsproblems, nämlich auf etwaige Überläufer aus der LINKE-Fraktion. Das berichtet die »Westdeutsche Allgemeine Zeitung«, die zumindest über sozialdemokratische Interna gut informiert ist, weil sie zur parteieigenen Medien-Holding gehört. Lediglich ein Sitz fehlt Rot-Grün zur absoluten Mehrheit. Ein einziger Parlamentarier, der von der LINKEN zur SPD oder den Grünen wechselt, würde also ausreichen, um die »eigenständige Mehrheit« von Rot-Grün doch noch wahr werden zu lassen.
Mit einem Augenzwinkern kommentierte Ralf Michalowsky die Überläufer-Debatte. »Wir haben durchgehende Quotierung. Wenn schon«, so der Vize des LINKEN-Landesverbandes, »dann gehen zwei, ein Mann und eine Frau!« Au...
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