Großbaustelle Hochbahnviadukt
Neuerliche Sanierungsarbeiten an der U 2 sollen bis November andauern
Mit großen Einschränkungen im U-Bahn- und Straßenbahn-Verkehr müssen tausende Fahrgäste im Bezirk Pankow ab der kommenden Woche zurechtkommen. Denn am 21. Mai gehen die Bauarbeiten an der dortigen Hochbahnstrecke in die zweite Phase.
»Altbewährtes braucht Erneuerung«, sagte gestern Frank Büch von der Fahrgastinformation der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Das inzwischen 90 Jahre alte Hochbahnviadukt leide unter Verschleißerscheinungen und Substanzschäden. Treppenanlagen seien rissig, der Stahl teilweise von Korrosion betroffen.
Vergangenes Jahr hatte die BVG bereits einen Abschnitt der U-Bahnlinie 2 sowie die Bahnhöfe Eberswalder Straße und Schönhauser Allee zum Teil saniert und die Brücke über die Bornholmer Straße erneuert. Nun nehmen sich die Berliner Verkehrsbetriebe vor allem den südlichen Abschnitt des Viadukts vor. Dabei werden auch Straßenbahnhaltestellen umgebaut. Zudem werden die U-Bahn-Gleise ausgewechselt, Bahnsteigdächer sowie -platten erneuert. Die diesjährigen Baumaßnahmen kosten die BVG etwa rund 40 Millionen Euro.
Die bisherigen Bauarbeiten an der Schönhauser Allee hatten einen teilweise ohrenbetäubenden Lärm verursacht. Diesen wollen die Berliner Verkehrsbetriebe künftig so gering wie möglich halten. Dort, wo Sandstrahl- und Nietarbeiten durchgeführt werden, sollen Einhausungen den Krach dämpfen. Die Einhausungen könnten außerdem die Bauarbeiten vor dem im Herbst einsetzenden Frost schützen, so Ralf Baumann, Bereichsleiter Infrastruktur der BVG.
Die Züge werden voraussichtlich erst ab dem 8. November wieder barrierefrei bis zur Endhaltestelle in Pankow rollen können. Ob dieser Termin eingehalten werden kann, ist jedoch fraglich. »Über den Stand der Dinge werden wir unter anderem auf unserer Webseite regelmäßig informieren«, erklärte Büch.
Bis dahin müssen sich die Verkehrsteilnehmer auf ein erschwertes Durchkommen auf der Schönhauser Allee gefasst machen. Denn die jeweils linken Fahrspuren bleiben dort wegen der Bauarbeiten gesperrt. Die Straßenbahn M1 wird während der Bauzeit nicht zwischen Bornholmer Straße und Eberswalder Straße verkehren. Zusätzlich fällt die Tramlinie 50 zwischen Pankow Kirche und Eberswalder Straße vom 19. Juli bis zum 26. September aus.
In den kommenden Monaten müssen außerdem alle, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen Senefelderplatz und Pankow unterwegs sind, eine etwas längere Fahrtzeit einplanen. Denn der eingerichtete Busersatzverkehr wird in puncto Schnelligkeit die U-Bahn kaum ersetzen können. Mit einer Entschädigung durch die BVG können die Fahrgäste indes nicht rechnen.
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