Stumme Schreie

Zwei Galerien zeigen Arbeiten von Antje Neppach

Ruhige, erdwarme Farben und eine expressive, schemenhafte Darstellung können das Auge nur einen winzigen Moment täuschen. Denn eigentlich spürt man es vom ersten Blick an: Mit den von Antje Neppach porträtierten Menschen stimmt etwas nicht. Sie leiden Schmerzen, sind verstümmelt, verletzt oder bereits deformiert geboren worden, vielleicht hat man ihnen Gewalt angetan. Zwei Ausstellungen würdigen derzeit die Werke der Ostberliner Künstlerin, die mit ihren Bildern und Plastiken Unruhe, vielleicht auch Abscheu hervorruft, ihren Modellen aber nie die Würde nimmt.

Seit ein Schicksalsschlag im Familienkreis sie vor vielen Jahren mit dem Thema konfrontierte, beschäftigt sich Antje Neppach mit menschlichem Leid, mit Deformation, Stigmata und Verletzungen – und damit, wie unsere Gesellschaft darauf reagiert. Viele ihrer Bilder und Skulpturen sind brutal, ebenso brutal wie die Themen, die sie wählt, und die »Phantomschmerz« heißen, »Stumme ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.