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Der Zaunpfahl vom Wahlabend
Vom größten Erfolg direkt in die Krise – die LINKE muss sich mit neuer Führung neu finden
Eigentlich war alles klar: Nach der Bundestagwahl wollte die LINKE zügig in die Programmdebatte gehen und mit dem Einzug in den Düsseldorfer Landtag die Voraussetzung dafür schaffen, dass auch noch der Rest des Westens erobert wird. Der Garant des Erfolgs hieß Oskar Lafontaine, der künftige alleinige Parteivorsitzende. Doch dann folgte ein halbes Jahr der schwierigen Selbstfindung.
Der 27. September 2009 war für die Linkspartei ein schöner Tag. Sie kletterte bei der Bundestagswahl mit 11,9 Prozent in den zweistelligen Bereich und durfte sich endgültig als etablierte politische Kraft fühlen, auf Augenhöhe mit FDP und Grünen. Dass es nicht zu Platz drei im Parteiensystem gereicht hatte, dass man nicht ganz die Umfrage-Bestwerte aus dem Wahlkampf erreichte – darüber konnten die Genossen angesichts des Erfolgs locker hinwegsehen.
Was den Tagen des Triumphs bald folgte, war ein ausgewachsener Katzenjammer. Eine Partei stürzte vom Gipfel des Wahlerfolgs ins Tal der Krise. Es ging um Krankheit und Misstrauen, es ging um Differenzen zwischen Ost und West. Vor allem aber geht es um ein großes Defizit: Die LINKE, in kurzer Zeit unter einem enormen zeitlichen und politischen Druck entstanden, muss von unten erst noch zusammenwachsen. Das gilt für Himmelsrichtungen, und das gilt für politische Richtungen.
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