Obduktionspflicht wird in Bremen zur Geduldsprobe
Diskussion um Gesetzentwurf, der vorsieht, alle Kinder unter sechs Jahren zu untersuchen, die an einer unklaren Ursache starben
Bremen will beim Kinderschutz bundesweit den Vorreiter spielen – und als erstes Bundesland eine Obduktionspflicht für kleine Kinder einführen,
die an einer unklaren Ursache starben. Doch nach wochenlangen Gezerre im Senat droht ein langwieriges Verfahren im Landtag.
Bremen. Das kurze Leben des kleinen Kevin endete schrecklich. In einem Kühlschrank fanden Polizisten die Leiche des Zweijährigen. Sein drogensüchtiger Ziehvater hatte ihn so brutal gequält, dass er starb. Der Tod des Kleinkindes im Oktober 2006 wurde zum Symbol für das Versagen der Behörden, die nicht eingeschritten waren – obwohl sie von Misshandlungen wussten. Und der Fall rüttelte die Politik auf. Das Kindeswohl sollte von da an oberste Priorität in der Hansestadt haben. Mit einer umstrittenen Gesetzesänderung will die rot-grüne Landesregierung nun – als erstes Bundesland – eine Obduktionspflicht für kleine Kinder einführen.
Nach wochenlangem Ringen hatte der Senat das ehrgeizige Vorhaben Mitte April beschlossen. Am kommenden Donnerstag will sich der Landtag damit befassen. Der Gesetzentwurf sie...
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