Versachlichung des Schreckens
Die Ausstellung »Friedensschauplätze« in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst
Kriegsberichterstattung unterliegt selbst im günstigsten Falle einer barbarischen Logik. Denn auch die Beiträge, die gegen den Krieg werben, greifen auf Bilder des Schreckens zurück und leisten so ihren Anteil an einer medialen Abhärtung der Öffentlichkeit. Die Ausstellung »Friedensschauplätze – Theater of Peace« in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst in der Oranienstraße versucht, dieser Logik zu entkommen. Statt über den Krieg zu reden, erzählt sie vom Frieden. Das bedeutet, sie stellt einzelne Friedensinitiativen, Aktionsgruppen und bewährte Protestpraktiken vor.
Ein Ansatz dieser Gruppen ist die Wiederaneignung des Handwerks der Kartografie. Je länger der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan dauert, desto geübter werden Fernsehzuschauer im Erkennen kartografierter Höhenlinien, Flussläufe und Verbindungswege. Die Kompetenz ihrer Großeltern und Urgroßeltern, die erst haarklein über die Vorstöße in den Westen und Osten auf...
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