»Die Europäische Union setzt auf Marktöffnung um jeden Preis«
Globalisierungskritiker Tom Kucharz über offizielle Absichten und alternative Aktionen
ND: Die USA, Kanada und auch die Staaten der Freihandelsassoziation EFTA (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz) haben ihre Freihandelsverhandlungen mit Kolumbien derzeit auf Eis gelegt, weil sie die Menschenrechtssituation dort für untragbar halten. Die Europäische Union treibt hingegen ihre Freihandelsverhandlungen mit Kolumbien unverdrossen voran, zudem mit Peru, dessen Regierung mit der gewaltsamen Niederschlagung von indigenen Protesten 2009 Negativschlagzeilen machte. Zählen die Menschenrechte für die EU überhaupt nicht, wenn es um die Öffnung der Märkte geht?
Kucharz: Diese Frage müsste zwar zuerst direkt an die Regierungschefs der Europäischen Union und an die Europäische Kommission gerichtet werden. Aber die Antwort ist: Nein, Menschenrechte spielen für die EU keine Rolle. Ganz im Gegenteil ist der Wirtschaftsblock maßgeblich mitverantwortlich für schwerwiegende und systematische Verbrechen gegen die Menschheit. Die Priorit...
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