Hoffnung trotz verhärteter Fronten

Bangkok: Suche nach Verhandlungslösung

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach fünf Tagen blutiger Kämpfe in Bangkok haben Bemühungen um eine Verhandlungslösung der Krise am Dienstag Hoffnung verbreitet. Allerdings blieb der Graben zwischen Oppositionellen und Regierung tief: Beide Seiten beharren weiter darauf, dass die andere den ersten Schritt tut.

Bangkok (dpa/AFP/ND). Die Scharmützel gingen an mehreren Stellen weiter: Demonstranten schleuderten Brandbomben, Soldaten schossen. Neue Opfer wurden zunächst nicht gemeldet. Seit Donnerstag waren 37 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 250 verletzt worden.

Mehrere tausend Rothemden, die die Regierung zum Rücktritt zwingen wollen, kampierten weiter in dem Ratchaprasong-Geschäftsviertel, das sie seit Ostern besetzt halten. Die Armee zog ihre Schlinge um das Gelände enger. Sie baute neue Stacheldrahtsperren auf und ließen nur reguläre Einwohner in das Viertel.

Die Rothemden begrüßten das Vermittlungsangebot von Prasobsuk Boondej, dem Präsidenten der zweiten thailändischen Parlamentskammer, des Senats. »Wir sind sofort zu Verhandlungen bereit«, sagte einer der Anführer des Oppositionsbündnisses UDD, Nattawut Saikua. Er rief die Armee auf, den Schießbefehl aufzuheben. Die Regierung ihrerseits bedankte sich auch für das Vermittlungsangebot, verlangte aber zuerst ein Ende der Proteste. Der Armee-Einsatz werde weitergehen, sagte Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn.

Die Regierung habe sich immer für Verhandlungen eingesetzt, so Sathit Wongnongtoey, Staatssekretär im Büro des Ministerpräsidenten. Das Angebot von Regierungschef Abhisit Vejjajiva mit vorgezogenen Wahlen im November hätte die UDD aber abgelehnt, wohl auf Geheiß eines »Drahtziehers« im Ausland. Er meinte damit Thaksin Shinawatra, den 2006 gestürzten Premier. Er ist der Mentor der Demonstranten.

Amnesty International warf der thailändischen Regierung unterdessen vor, »rücksichtslos« und mit »tödlicher Gewalt« gegen die Rothemden vorzugehen.

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