Verlorene Kindheit

Als einer »seiner« Filme bei der Verleihung der Césars, der französischen Filmpreise, vor fünf Jahren einen Preis davontrug, dankten die Filmemacher ihrem Produzenten. Einem, der mit seinen gegenüber dem Kommerz kompromisslosen Autorenfilmern fest in die französische Filmlandschaft gehört hatte – bis er sich kurz vor der Verleihung das Leben nahm, an seinen Schuldenbergen und der wirtschaftlichen Unmöglichkeit verzweifelnd, künstlerische Filme zu finanzieren, ohne selbst in den Bankrott zu steuern. Humbert Balsan hängte sich auf. Grégoire Canvel, sein Alter Ego im zweiten Film von Mia Hansen-Løve – ihren Debütfilm hatte einst Balsan produzieren sollen –, setzt sich, als ihm die Schuldenberge über den Kopf wachsen und er zutiefst erschöpft ist, den Gnadenschuss.

Ein kurzer Knall, ein Sturz auf offener Straße, und der Produzent hat seine Leiden hinter s...