Labour Party beginnt eine »gründliche Reha-Kur«

Wahl der neuen Führung bis Ende September geplant

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Labour Party will nach ihrer Wahlniederlage eine »Reha-Kur« antreten. Am Donnerstag bewarb sich mit Diane Abbott, die seit 1987 im Unterhaus sitzt, als sechste Kandidatin erstmals eine schwarze Abgeordnete um den Parteivorsitz. Sie will sich vor allem an weibliche Wähler wenden: »Die Mehrheit der Mitglieder der großen Gewerkschaften sind Frauen, wir müssen direkt mit den Frauen und Arbeiterinnen reden.«

Der Wiederaufbau der sozialdemokratischen Partei nach 13 Regierungsjahren und weitgehender Diskreditierung von »New Labour« soll nach Auffassung der ersten Kandidaten für die Nachfolge von Blair und Brown nicht auf die lange Bank geschoben werden. Nicht nur, weil die nationale und EU-weite Krise des Kapitalismus eine rasche Lösung für die neue Parteispitze erfordere, sondern auch, weil Labour schon vor Ablauf der fünfjährigen Legislaturperiode wieder für eine Regierung gebraucht werden könnte. Sowohl Labour-Politiker als auch Vertreter der Koalition aus Konservativen und Liberaldemokraten meinten, dass das neue Kabinett wohl keine volle Amtszeit schaffen werde.

Inzwischen legte Labours Nationales Exekutivkomitee fest, den neuen Parteiführer – und damit Oppositionsführer im Unterhaus – bis zum Beginn des Jahresparteitags am 25. September zu wählen. Derzeit amtiert die Stellvertreterin von Ex-Parteichef Brown, Harriet Harman. ...


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