China fordert den Westen heraus
Das Reich der Mitte widersteht der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise
Bundespräsident Horst Köhler beendete am Freitag einen fünftägigen Besuch in China. Seine Bilanz: Das »gute, aber auch schwierige Verhältnis« zwischen der Bundes- und der Volksrepublik sei bestätigt worden. Auf der EXPO in Shanghai hatte Köhler zu einer kooperativen Weltpolitik und einem Austausch der Ideen zur Begrenzung von Klimawandel und Armut aufgefordert.
Bei einem Rundgang im deutschen EXPO-Pavillon hatte der Bundespräsident unter anderem verkündet, er sehe Chancen für Deutschland, wenn es China bei seiner Transformation helfe. Denn Chinas Führung wolle, »dass sich Wirtschaft und Gesellschaft umstellen auf ein ressourcenschonendes und energiesparendes Wirtschaften«. Gleichzeitig stellte Köhler bei seinen chinesischen Gesprächspartnern angesichts des starken Wirtschaftswachstums ein gewachsenes Selbstbewusstsein fest.
Beides ist durchaus gerechtfertigt. Als sich kürzlich in Singapur rund 500 Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaft zur 12. Asien-Pazifik-Konferenz mit Politikern und Wirtschaftsvertretern vor allem aus südostasiatischen Staaten trafen, um Möglichkeiten der engeren politisch-wirtschaftlichen Vernetzung auszuloten, wurde unerwartet viel Lob über Chinas Entwicklung verbreitet: Das Reich der Mitte habe der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2008 nicht nur widerstanden...
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