Im Kopf das Gitter vom Alex
Zum Tode Rainer Küchenmeisters
Im Hinterhof der Koppenstraße 65, nahe dem Schlesischen Bahnhof, im tiefsten Osten, von dem Kurt Tucholsky einst sagte, dass dort Berlin schuften geht, wuchs Rainer Küchenmeister auf. Am 6. Mai ist der ehemalige Professor für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe in Paris im Alter von 83 Jahren verstorben.
In den letzten fünfzehn Jahren war er als einer der letzten Zeitzeugen der »Roten Kapelle« in Büchern und Dokumentarfilmen entdeckt worden. Fotos zeigen den Heranwachsenden bei Ausflügen mit seinem Vater Walter und der Ärztin Elfriede Paul, mit Libertas und Harro Schulze-Boysen, Kurt und Elisabeth Schumacher, Günther Weisenborn und Marta Husemann. Im Herbst 1942 gehörte er mit 16 Jahren zu den jüngsten Gefangenen im Berliner Polizeigefängnis. Seine Zelle im 4. Stock lag direkt unter der von Cato Bontjes van Beek, einer 21jährigen Keramikerin. Sie kannten sich nicht, aber der Name Schulze-Boysen wurde ihr gemeinsames Erkennungswort. Ü...
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