Zurück in der Zukunft
Agrargenossenschaften in Ostdeutschland bieten ökologisch-soziale Chancen
Im Vorfeld der EU-Agrarreform zeigen sich die Agrargenossenschaften im Osten als Betriebsform mit Zukunft – und sollten nicht länger bei der Förderung benachteiligt werden, fordert die Linksfraktion im Bundestag.
Norbert Mühl muss dann doch ein bisschen lachen, als er die DVD mit dem alten Video einlegt. »Bauern auf neuen Wegen«, heisst der Abendschau-Streifen aus den 50ern, Traktoren knattern in die Sonne, zufriedene Mitarbeiter präsentieren die Harke – und am Ende gibt es sogar noch eine Agrar-Modenschau. So weit lässt der Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Weißenschirmbach den Film dann aber doch nicht laufen. Jetzt soll es um Gegenwart gehen. Und die kann sich sehen lassen: 730 ha Winter-Weizen, 320 ha Winter-Raps, 210 ha Mais, 110 ha Zuckerrüben, 60 ha Luzerne, 470 Kühe, eine Biogasanlage und über eine Tochtergesellschaft noch 85 000 Hühner an drei Standorten werden von 29 Mitarbeitern und zwei Auszubildenden bewirtschaftet. Die Genossenschaft, die 1992 noch 102 Mitarbeiter hatte, hat sich längst stabilisiert. In den nächsten Jahren, erklärt Mühl, werde man wachsen: »Wir planen Investitionen von sieben bis acht Millionen Euro« &...
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