Arbeitswelt als Nervengift

Krankenkassenreport verzeichnet längere psychische Krankheiten

Arbeitslosigkeit macht krank – so das Fazit aus den Zahlen, die gestern die Techniker Krankenkasse (TK) in Berlin vorstellte. Seit zehn Jahren untersucht sie Entwicklung und Ursachen von Fehlzeiten sowie den Arzneimittelverbrauch der Versicherten.

Eigentlich müssten angesichts der Krankenstatistik, die von einer der größten gesetzlichen Krankenkassen erhoben wurde, bei den Politikern alle Alarmglocken läuten. Innerhalb von zehn Jahren – so lange untersucht die Techniker Krankenkasse die Daten ihrer Versicherten – haben die psychisch bedingten Krankheiten bei Erwerbstätigen um 40 Prozent zugenommen. Von 12 Tagen, die im Durchschnitt jeder Versicherte im Jahr krank geschrieben war, entfielen 1,6 Tage auf psychische Beschwerden. Nicht die Anzahl der Krankschreibungen aus diesen Gründen hat aber zugenommen, sondern die Schwere der Symptome und die Dauer, für die Betroffene nicht arbeitsfähig waren. Nicht selten handelte es sich dabei um mehrere Monate.

Psychischer Druck nimmt zu

Bei Patienten, die Arbeitslosengeld I beziehen, nahmen die psychischen Erkrankungen in zehn Jahren um über 100 Prozent zu, besonders stark zwischen 2006 und 2009. Dr. Thomas Grobe vom Institut fü...


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