PLATTENBAU

  • Andreas Kötter
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Na? Heute schon beim online-Lesen irgendwelcher Blogs (von Danny aus Toronto, Kim aus Tokio, Sven aus Köpenick) auf eine unbekannte Band gestoßen, diese auf myspace.com besucht und flugs die Musik gedownloadet? Dann gilt es, die Leidenschaft aus vollen Zügen zu genießen (Selber Blog schreiben! Konzertkarten besorgen!). Denn schon morgen kann der Name der Band vergessen sein: Willkommen im Reich des Independent-Rock!

Eine unüberschaubare Vielfalt, ein fröhliches Kommen und Gehen ist hier Wesensmerkmal, weil der Begriff statt eines Stils vornehmlich Rezeptions- und Produktionsmechanismen (am Computer, im Kinderzimmer) beschreibt. Aber so unterschiedlich diese Musik auch ist: Das unbegrenzte Aufeinanderschichten musikalischer Einfälle und digitaler Tonspuren einerseits sowie das selbst-versunkene Lieder-Singen zur Gitarre andererseits sind zwei typische Ansätze dieses durch und durch weißen Mittelklasse-Genres.

Aber auch wer Independent-R...


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