Das »Livret A« verliert an Wert
Zinssatz des französischen Volkssparbuchs liegt unter der Inflationsrate
Die Franzosen sparen seit Ausbruch der Krise mehr, als es ihrer Regierung recht ist. Diese versucht mit niedrigen Zinsen den Konsum anzukurbeln.
Die bei den Franzosen beliebteste Art zu sparen ist das »Livret A«, eine Art Volkssparbuch, das einen bescheidenen, durch die Regierung festgesetzten Zinssatz garantiert. Nur ein solches steuervergünstigtes Sparbuch pro Familienmitglied ist dem Gesetz nach zulässig. 42 Millionen »Livrets A« mit einem Gesamtguthaben von etwa 140 Milliarden Euro sind im Umlauf, was bedeutet, das drei von vier Franzosen eines besitzen. Während es früher nur von der staatlichen Postbank, den Sparkassen und einem genossenschaftlichen Institut ausgegeben werden durfte, sind die Banken durch jahrelange Lobbyarbeit und Rückenwind aus Brüssel seit Anfang 2009 mit von der Partie.
Da die Inflationsrate in den letzten Jahren fast stetig gesunken ist, ging auch der staatlich festgesetzte Zinssatz des Sparbuchs zurück. Seit Februar wird es mit 1,25 Prozent verzinst – der historisch niedrigste Wert. Allerdings betrug die Inflationsrate in den letzten zwölf Monat...
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