Hochwasser fließt ab

Deiche überstanden Flut offenbar fast unbeschadet

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam (ND-Neiße/AFP/dpa). Die ergiebigen Regenfälle der vergangenen Tage haben nach Aussage von Umweltministerin Anita Tack (LINKE) nur geringe Auswirkungen auf das gegenwärtige Oderhochwasser. Wie Tack gestern sagte, könne von Entwarnung dennoch keine Rede sein. »Wir brauchen viele Einsatzkräfte vor Ort«. Derzeit weise der Oderdeich elf Sickerstellen auf.

Inzwischen seien am brandenburgischen Oderufer rund 17 000 Sandsäcke gefüllt und verlegt worden, allein 13 200 in einem Abschnitt nördlich von Ratzdorf. 840 Quadratmeter Schutzfolie und 95 Quadratmeter Geotextilien seien ferner ausgelegt. Zum Einsatz seien 12 100 laufende Meter Faschinen gekommen, die zur Abdeckung bei abgerissener Grasnarbe dienen. Fachleute haben laut Tack 19 Biberbaue verstopft, wobei sicher sei, dass keine Tiere sich mehr in den Bauen befunden haben. In der laufenden Woche werde das Hochwasser Gegenstand einer von der SPD beantragten Aktuellen Stunde im Landtag sein.

Der Präsident des Landesumweltamtes Matthias Freude sagte, die Gefahr sei noch nicht vorbei. Im Oderbruch werde in einigen Tagen eine zweite Hochwasserwelle der Warthe erwartet, die in die Oder mündet. Dort müsse damit gerechnet werden, dass die zweithöchste Alarmstufe drei noch einige Tage gelte.

Die Deiche haben das langsam zurückgehende Hochwasser offenbar weitgehend unbeschadet überstanden. Derzeit sei nicht erkennbar, dass die Deiche in Mitleidenschaft gezogen wurden, hieß es. Der Hochwasserscheitel bewegte sich derweil im Norden auf die polnische Stadt Szczecin zu. Im Süden entspannte sich die Lage weiter. Die Pegel in Ratzdorf, Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) fielen teilweise deutlich unter die Richtwerte für die höchste Alarmstufe vier. Frankfurt (Oder) hob die Alarmstufe vier auf. Der Landkreis Oder-Spree kündigte die Aufhebung für den Abend an. In den Landkreisen Uckermark, Märkisch-Oderland und Barnim werden die Richtwerte für die höchste Stufe gar nicht erst erreicht, so die Prognose des Hochwassermeldezentrums in Frankfurt (Oder). Steigende Wasserstände wurden nach den Messwerten der Wasser- und Schifffahrtsdirektion des Bundes nur noch nördlich von Schwedt registriert. Experten rechnen mit einer völligen Normalisierung der Lage in der kommenden Woche.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.