Lieber Wulff als »Zensursula«

Union und FDP einigen sich auf Niedersachsens Ministerpräsidenten als Bundespräsident-Kandidat

Drei Tage nach dem Rücktritt von Horst Köhler steht der Nachfolger fest. Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff soll ins Schloss Bellevue einziehen. Dabei sah es in den vergangenen Tagen erst so aus, als liege Arbeitsministerin Ursula von der Leyen vorn.

Berlin (Agenturen/ND). Eine »Mutter der Nation« als Nachfolgerin für Horst Köhler? Viele hatten auf diese Karte gesetzt. In der Nacht zum Donnerstag wendete sich aber das Blatt: Statt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (51) lag Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff (50) plötzlich ganz vorn im Rennen um das Schloss Bellevue. »Wenn er will, dann wird er es«, lautete die Botschaft aus vielen Quellen. Stundenlang waren auch die engsten Mitarbeiter der Koalitionsspitzen nicht mehr telefonisch zu erreichen. Gegen 15.30 Uhr lief die erste Eilmeldung über das Nachrichtenagentursystem: Merkel legt sich auf Wulff als neuen Bundespräsidenten fest.

Wulff ist seit 2003 an der Spitze einer CDU/FDP-Koalition niedersächsischer Ministerpräsident. Außerdem gehört er als stellvertretender Parteichef zum engsten Führungskreis der CDU. Die Koalitionsparteien verfügen in der Bundesversammlung über eine rechnerisch ausreichende Mehrheit, um ihren...


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