Mauern mit Klebereis

  • Reinhard Renneberg, Hongkong
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Vignette: Chow Ming
Vignette: Chow Ming

Wie ärgerlich! Der Rest Reis, der seit gestern in der Küche steht, ist fest am Topf angebacken. Wie Zement. Der Vergleich scheint bemüht, doch gemach – gerade las ich von Forschungen über den Einsatz von Reis in Mörtel.

Vor mehr als 4000 Jahren begann man mit Kalkmörtel zu bauen. Im alten Rom fügte man der aus gebranntem Kalk und Wasser angerührten Masse Bruchstein, Gips und anderes Material zu, um die Festigkeit zu erhöhen. Im Mittelalter gab man in Europa Quark und Eier hinzu.

Anders in China: Gerade bei bedeutenden Gebäuden wie Grabmälern, Stadtmauern und im Wasserbau rührte man den Mörtel mit Klebreis an. Die darin enthaltene Stärke lässt den Mörtel besonders hart und witterungsbeständig werden. Der Reis verbessert auch die Haftung auf den Ziegeln, fanden jetzt Chemiker und Restauratoren um Fuwei Yang von der Universität Zhejiang heraus. Aus diesem Grund sei Klebreis-Kalkmörtel das Mittel der Wahl bei der Restaurierung alten ...


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