Koalitionsstreit in Thüringen

CDU und SPD uneins über Extremismus-Definition

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt (dpa/ND). Beim Thüringer Landesprogramm gegen Extremismus bahnt sich ein neuer Koalitionsstreit zwischen CDU und SPD an. Wie bei den Diskussionen zur gemeinsamen Erklärung der Thüringer Landtagsfraktionen zu Beginn der Legislaturperiode zeichnen sich unterschiedliche Positionen bei der Definition von Extremismus ab.

»Das Hauptaugenmerk auf den Rechtsextremismus zu legen, kann nicht heißen, andere Formen des Extremismus auszublenden«, sagte die CDU-Abgeordnete Beate Meißner nach einer Tagung der Arbeitsgruppe zum Programm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit am Freitag. In Thüringen gebe es zunehmend Probleme mit Linksextremismus, das dürfe nicht ausgeblendet werden, forderte Meißner. Der SPD-Abgeordnete Peter Metz warnte dagegen davor, das Programm mit solchen Debatten zu blockieren. »Dazu ist es viel zu wichtig.« Im Mittelpunkt werde die Bekämpfung von rassistischen, antidemokratischen und antisemitischen Einstellungen stehen, sagte der Sozialdemokrat. »Hier haben wir in Thüringen erhebliche Probleme.«

Erst zu Beginn der Woche hatte es Diskussionen um ein in Weimar von der Bundesregierung geplantes Zentrum gegen linken Extremismus gegeben. »Thüringens Problem sind keine Menschen mit linken Einstellungen, sondern die organisierte Rechte«, sagte die Juso-Landesvorsitzende Diana Lehmann.

Auch die LINKE kritisierte, die Einrichtung einer solchen Stelle verharmlose die rechtsextreme Bedrohung.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.