Naoto Kan will Japan den Optimismus zurückbringen
Demokraten wählten bisherigen Finanzminister zum Premier
Japans bisheriger Finanzminister Naoto Kan ist zum neuen Ministerpräsidenten des Landes gewählt worden. Der 63-Jährige wurde am Freitag von der Demokratischen Partei (DPJ) zum Vorsitzenden bestimmt, deren Abgeordnete ihn dann in beiden Häusern des Parlaments zum Regierungschef wählten. Vorpremier Yukio Hatoyama war am Mittwoch zurückgetreten.
Dem neuen Premier Kan verbleiben noch über drei Jahre im Amt. Die Statistik spricht gegen ihn. Von Japans letzten zwanzig Regierungschefs hielt sich mit dem charismatischen Junichiro Koizumi nur ein einziger länger als drei Jahre im Politkarussell.
»Als erstes müssen wir das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen«, sagte Kan am Freitag. In gut einem Monat stehen wichtige Oberhauswahlen an.
Gewöhnlich enden die Flitterwochen japanischer Regierungsführer in Monatsfrist, doch für Kan spricht, dass er nicht wie seine Vorgänger aus wohlhabendem Haus mit reicher politischer Vergangenheit stammt. Er ist kein Sohn, Enkel oder Schwiegersohn berühmter Politiker. Kan arbeitete sich hartnäckig aus einfachem Haus empor, liebäugelte in den 70er Jahren als Bürgerrechtler mit der reformistischen Linken und schuf sich in den 90er Jahren einen Namen mit seinem Kampf gegen Korruption und für die kleinen Leute von der Straße.
Kan wirkt glaubwürdig. »Ich wuchs i...
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