Die Reproduktionsfrage
Plädoyer für eine »Pink-Grey-Red-Revolution«
Die Partei DIE LINKE hat mit der Debatte um ihr Grundsatzprogramm begonnen, das sie im Herbst 2011 beschließen will. Neues Deutschland begleitet diese Debatte mit einer Artikelserie. Mitarbeiter und Autoren der Rosa-Luxemburg-Stiftung haben zum Auftakt einige »Offene Fragen« vorgestellt, nun geht es mit eingeladenen Autorinnen und Autoren wie mit freien Wortmeldungen quer durch die Themen. Heute: Professor Georg Fülberth, Politikwissenschaftler in Marburg, sagt: Hoch entwickelte kapitalistische Gesellschaften haben kein Produktions-, sondern ein Reproduktionsproblem. In der Reihe »Basiswissen Politik, Geschichte, Ökonomie« des Papyrossa-Verlags sind von ihm jüngst die Bücher »Kapitalismus« (118 Seiten, 9,90 Euro) und »Sozialismus« (111 Seiten, 9,90 Euro) erschienen.
Programmdiskussionen sind gewiss wichtig, allzu innovativ dürfen sie nicht sein. In ihnen wird nämlich erörtert und entschieden, was in einer Organisation bislang kontrovers, deshalb eben aber auch schon einigermaßen bekannt war. Am Ende steht entweder eine Richtungsentscheidung oder ein Kompromiss. Das ist dann jeweils Ergebnis des innerparteilichen Kräfteverhältnisses. Undenkbar ist, dass in einem Programm plötzlich ganz neue Gesichtspunkte auftauchen oder gar überwiegen, das wäre sogar ein Fehler: die Mitglieder fänden dann ihre eigenen Erfahrungen und das, was sie in ihrer bisherigen politischen Aktivität umgetrieben hat, nicht wieder.
Nehmen wir die offenen Fragen der Linken, die Michael Brie vorgegeben hat. Sein Katalog gibt ziemlich genau wieder, womit die seit 2007 bestehende Partei sich herumgeschlagen hat und worüber sie sich in den nächsten Jahren weiterhin auseinandersetzen muss. Das ist unvermeidlich und sinnvoll. Sie würd...
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