Das gefährliche Erbe von Saloglu

Nach dem Zerfall der Sowjetunion sprengte die russische Armee bei ihrem Abzug in Aserbaidshan eine riesige Munitionsbasis

  • André Widmer, Saloglu
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Tief im aserbaidshanischen Binnenland liegt die Ortschaft Saloglu. Draußen auf den Feldern, etwas abseits des kleinen Dorfes, lauern bis heute tödliche Gefahren.

Munitionsräumer bei der Arbeit. Foto: Widmer
Munitionsräumer bei der Arbeit. Foto: Widmer

Dort, wo die Landschaft immer karger wird und kaum ein Baum steht, warnen Schilder mit Totenkopfsymbolen vor drohendem Unheil im Boden. Schafherden ziehen umher auf der Suche nach ein paar Grashalmen. Ein paar Meter neben den gutmütig dreinschauenden Tieren stecken verrostete Raketen kopfüber in der Erde. Über 100 Menschen wurden über die Jahre schon zu Opfern – viele davon starben. Schuld daran sind die Überbleibsel einer Munitionsbasis.

Tausende Hektar Land mit Munition übersät

Saloglu liegt nahe der Grenzen zu Georgien und Armenien in einer flachen Tiefebene. Das karge Land gibt nicht viel her, der Fluss Kür (Kura) ist einige Kilometer entfernt. 1937 hatte die Rote Armee bei Saloglu eine Basis mit dem größten Munitionsdepot im Südkaukasus errichtet. Lange Zeit war das Gelände militärisches Sperrgebiet, all die Jahrzehnte wusste die Zivilbevölkerung kaum, was hinter den Drahtzäunen geschieht. Im August 1991, als sich der Konfli...


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