Ich bringe euch Feuer...
Bass, Leier und Dudelsack: Zwölf Bands spielten auf dem Zita-Rock & Folk-Festival
Zwei Tage lang brannte die Sonne auf die Zitadelle in Spandau, zwei Tage lang waren die alten Gemäuer Kulisse für Bands aus Gothic-, Elektro- und Mittelalterrock. Während im übrigen Berlin Motorrad- und Fahrradfahrer in der Sonne schwitzten, feierten rund 8000 Fans zu Dudelsack- und Leierklängen.
Das Zita-Rock & Folk-Festival fand am Wochenende bei schönstem Wetter statt. Mit Bands wie Staubkind, Eisbrecher, Megaherz und ASP spielten am Samstag die Vertreter des Gothic- und Electronicrock bis in die Nacht hinein. Am Sonntag gehörte die Bühne den Meistern an Dudelsack, Leier und Flöte. Faun, die Letzte Instanz, Tanzwut, Saltatio Mortis und Subway to Sally gehören zu den Größen des Mittelalterrock.
Trotz früher Sperrstunde kam auf der Zitadelle ordentlich Feierstimmung auf, das kleine aber feine Festival glich zeitweise mehr einem fröhlichen Sommerfest, als einem anstrengenden Drei-Tage-Event. So tanzten die jüngsten Besucher in einigem Abstand zur Bühne oder standen mit übergroßen Lärmschutzkopfhörern direkt am Bühnengraben. So manch älterer Festivalteilnehmer verließ sein Plätzchen auf der Bank im Schatten gar nicht erst, sondern genoss die Musik bei Wein und Spreewaldburger aus der Ferne.
Die meisten Bands kosteten die ihnen zur Verfügung stehende Zeit im engen Festivalprogramm vollstens aus. Am Sonntag stimmten Coppelius und Faun das Publikum mit Harfenklängen und Elfenflair auf den Abend ein. Bis die Sonne hinter der Bühne verschwand, lieferten die Industrialrocker Tanzwut härtere Klänge und satte Dudelsackmelodien. Auch Saltatio Mortis enttäuschten die Fans nicht und lieferten intensive fünfzig Minuten Bühnenshow. Frontmann Alea drehte eine Runde auf den Händen des Publikums, mit Stücken wie »Prometheus«, »Worte« und »Koma« bewies die Band einmal mehr, zu den besten Live-Acts der Szene zu gehören. Auch Letzte Instanz lieferten ein sattes Programm und wurden zur Zugabe herausgeklatscht.
Subway to Sally, der Headliner des zweiten Tages, betraten schließlich die Bühne und heizten dem Publikum mit Feuerspektakel und Flammenmeer auf der Bühne sprichwörtlich ein. Mit »Kleid aus Rosen«, »Falscher Heiland« und aktuellen Songs schlugen sie eine – leider recht kurze – Brücke zu ihrer musikalischen Vergangenheit. Schon nach dreißig Minuten verabschiedete sich Frontmann Eric, um mit seiner Band nach kurzem Applaus zu zwei weiteren Stücken zurückzukehren. Mit den Sprechchören zu »Räuber« endete das Festival im lauen Sommerabend.
Doch der Termin für das nächste Zita-Rock-Festival steht bereits fest: Am 18. und 19. Juni 2011 wird hoffentlich wieder bei Met und Sonnenschein gerockt.
www.zita-rock.de
Bilder vom Festival finden sie hier.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.