Der böse Wald
In den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin: »Schwarzes Tier Traurigkeit« von Anja Hilling
Man weiß nie, ob man aus dem Wald wieder herauskommt, den man eben noch in so fröhlicher Ausflugsstimmung betreten hat. Vor allem nicht, ob unbeschädigt. Ja, ja, die Bäume so grün, die Luft so frisch. Doch der Wald ist auch ein mythischer Raum, und der ist vor allem dunkel, ein Ort der Geheimnisse. So weit so gut, das weiß jeder, der Grimms Märchen kennt. Man geht nicht arglos in den Wald. Hier wachsen die Blumen des Bösen, und die stört man besser nicht mit dreister Zudringlichkeit.
Vielleicht ist Anja Hillings »Schwarzes Tier Traurigkeit« in der Regie von Jorinde Dröse ein Sinnbild für diese erste DT-Spielzeit unter Ulrich Khuon. Es war nicht das, was man sich versprechen durfte, wenn man des Intendanten gute Arbeit am Hamburger Thalia-Theater ein wenig kannte. Aber seltsam war wohl die Erfahrung, die das halbe mitgebrachte Thalia-Ensemble an diesem Haus, in dieser Stadt machen musste: Das in Hamburg Bewährte funktionierte hier nicht...
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