Afrikas Fußball leidet unterm tödlichen Druck von oben

Interview mit Otto Pfister, der schon Trainer des Jahres in Afrika war

Seit Jahrzehnten zieht es deutsche Trainer nach Afrika. Zu den erfolgreichsten der vergangenen Jahre zählt OTTO PFISTER (Foto: dpa). Acht afrikanische Nationalteams betreute Pfister seit der ersten Station 1972 in Ruanda. 1992 wurde er zum Trainer des Jahres in Afrika gewählt, nachdem er mit Ghana das Afrika-Cup-Finale erreicht hatte. 2006 war Pfister mit Togo bei der WM dabei, bis zum vergangenen Jahr trainierte er die »unzähmbaren Löwen« aus Kamerun. Mit dem 72-Jährigen, der während der WM auch einige Spiele für ND kommentieren wird, sprach MARK WOLTER.

ND: Herr Pfister, welche Bedeutung hat dieses WM-Turnier für Afrika?
Pfister: Für die Afrikaner ist es natürlich eine Prestige-Angelegenheit. Es ist die Chance, zu zeigen, dass auch sie in der Lage sind, ein solches Event zu organisieren. Es ist die Chance, sich der Welt positiv zu präsentieren, entgegen dem, was vor allem zum Thema Sicherheit diskutiert wurde.

Sie haben keine Bedenken?
Nein. Vieles wurde abgeleitet von dem Anschlag in Angola auf meine Ex-Mannschaft Togo. Aber in Angola war 20 Jahre Bürgerkrieg, und es ging um politische Interessen und Machtkämpfe. Südafrika hat eine ganz andere politische Geschichte, bei dem Turnier sollte nichts passieren.

Wird es die WM der afrikanischen Teams?
Für sie wird es trotz der großen Unterstützung sehr schwer. Sie haben zwar absolute Weltklassespieler wie Didier Drogba, Salomon Kalou oder Samuel Eto, aber das Problem ist die Vorbereitung als Mannschaft auf ein solches Turnier. Wenn die Afr...



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