Spanier attackieren Sparkurs

Streikaktionen gegen die Politik der sozialistischen Regierung

  • Ralf Streck, San Sebastian
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Spaniens sozialistische Regierung steht vor der Zerreißprobe. Den Schwenk auf einen drastischen Sparkurs, den Brüssel der Regierung unter José Luis Rodríguez Zapatero Anfang Mai diktierte, hat zum Bruch mit den großen spanischen Gewerkschaften geführt. Das zeigte sich am Dienstag in einem massiven Streik. Dazu hatten die Arbeiterkommissionen (CCOO) und die Arbeiterunion (UGT) aufgerufen, die bisher den Kurs der Sozialisten (PSOE) gestützt hatten.

Nach Angaben der Streikorganisatoren sollen sich 75 Prozent der gut 2,6 Millionen Staatsbediensteten am Ausstand beteiligt haben, was wohl übertrieben ist. Doch Tausende demonstrierten in vielen Städten und auch Straßen und Häfen wurden blockiert. Die Regierung erklärte indes untertrieben, nur 15 Prozent der Beschäftigten hätten gestreikt. Das dürfte nicht einmal im Baskenland stimmen, wo der Streik kaum zu spüren war.

Die baskischen Gewerkschaften hatten sich nicht angeschlossen. Hier wurde schon Ende Mai massiv gegen die Madrider Sparpläne gestreikt. Die Basken kritisieren, dass CCOO und UGT statt auf soziale Konfrontation weiter auf Sozialpaktgespräche setzten, in denen sie sich schon seit Jahren an der Nase herumführen ließen.

CCOO und UGT hatten lange die Maßnahmen der Regierung gestützt, doch sie können nun der Basis nicht mehr ve...


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