Abgesang auf das Kyoto-Protokoll

Schleppende und substanzlose Verhandlungen auf Bonner UN-Klimakonferenz

  • Edgar Bauer (dpa), Bonn
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Düstere Aussichten beim globalen Klimaschutz: Die Verhandlungen treten auf der Stelle. Auf der zweiwöchigen Bonner UN-Konferenz mit rund 4500 Unterhändlern aus aller Welt wird taktiert und blockiert.

Es war ein Tiefschlag: Der scheidende Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, erklärte für die nächsten Jahre kurzerhand das Ende eines wirksamen Klimaschutzes. Die Staatengemeinschaft werde es nicht schaffen, sich bis 2020 auf starke Minderungen ihrer Treibhausgasemissionen zu verständigen. De Boer weiß, wovon er redet. Er leitet seit fast vier Jahren die schwierigen UN-Klimaverhandlungen und war in Kopenhagen bei den Schlusstreffen der Staats- und Regierungschefs hinter verschlossenen Türen dabei, als der Gipfel noch irgendwie gerettet werden sollte.

Auf der seit eineinhalb Wochen laufenden Bonner UN-Konferenz zeichnet sich eine weitere folgenreiche Tendenz ab: ein mögliches Aus für das Kyoto-Protokoll von 1997. Es ist das bisher einzige international verbindliche Abkommen zum Klimaschutz – allerdings sind die USA und China, die mit Abstand größten CO2-Emittenten, nicht dabei. Die erste Verpflichtungsperiode läuft Ende 2012...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

- Anzeige -
- Anzeige -