In Güstrow kommen alle dran

Im Nordosten vergeht kaum ein Wochenende ohne einen Anschlag auf ein Politikerbüro

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Mecklenburg-Vorpommern sind dieses Jahr schon 26 Büros demokratischer Landtagsabgeordneter attackiert worden. Die Täter sind schwer zu fassen, die Rechten feixen – bis in die Nähe der NPD-Spitze.

Büro von Martina Bunge (LINKE) in Wismar am 3. Juni
Büro von Martina Bunge (LINKE) in Wismar am 3. Juni
»Nö«, lacht Barbara Borchardt, Angst habe sie nicht. Zumindest nicht um sich persönlich. Aber manchmal, sagt die Abgeordnete der LINKEN im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, fürchtet sie schon um die Besucher und die Mitarbeiter ihres Wahlkreisbüros: »Das ist ja auch ein öffentlicher Raum.«

Seit Monaten häufen sich im Nordosten Anschläge auf Wahlkreisbüros von Bundes- und Landespolitikern. In diesem Jahr waren es bereits 26 Attacken – von eingeworfenen Fenstern über makabre Parolen bis zu Farbbeutelwürfen. Rechnerisch vergeht kein Wochenende ohne mindestens einen solchen Vorfall, manchmal häufen sie sich. Betroffen sind inzwischen alle demokratischen Landtagsfraktionen, besonders stark aber LINKE und SPD. Und Borchardt gehört zu den »Spitzenreitern«: Schon dreimal gab es in diesem Jahr Sachschaden im Parchimer Büro der Vorsitzenden des Schweriner Petitionsausschusses.

Beifall von Rechts

Die Sachbeschädigungen verteilen sich über...


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