Keine neuen Betten für Berlin
Gesundheitssenatorin stellte Krankenhausplan bis 2015 vor
Im Vergleich zu der Prognose des Krankenhausplans von 2006 habe sich der ermittelte Bettenbedarf um 700 erhöht. Begründet sei das vor allem mit dem erwarteten Bevölkerungszuwachs von knapp 36 000 Einwohnern und dem demografischen Wandel. Das Behandlungsvolumen könnte darum um 10 Prozent steigen. Man gehe von insgesamt 21 500 benötigten Krankenhausbetten im Jahr 2015 aus. Der aktuelle Plan rechne allerdings nur mit 21 000 Betten, erklärte Lompscher. Der Trend von der stationären Behandlung zur ambulanten oder integrierten Versorgung lasse eine Bedarfsminderung erwarten. Von der prognostizierten Zahl habe man darum 300 Betten abgezogen. Zudem seien die 200 Betten, die das Universitätsklinikum Charité bis 2012 abbauen muss, bereits eingerechnet. Die so ermittelten 21 000 Betten seien derzeit in Berlin vorhanden.
Veränderungen sind vorwiegend durch Umwidmung von Betten zu erwarten. Zusätzliche Plätze benötige insbesondere die Geriatrie, um die steigende Anzahl älterer Patienten zu behandeln. Der Bedarf soll gedeckt werden, indem vorhandene Betten von anderen Stationen abgezogen werden. Auf diese Weise sollen 311 »neue« Betten für die Behandlung bereit gestellt werden.
Die Auslastung der Krankenhausbetten liegt in Berlin mit 82 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Um sicherzustellen, dass ein Krankenhaus jederzeit aufnahmebreit ist, dürfe die Auslastung idealerweise höchstens zwischen 80 und 85 Prozent liegen. Dennoch könne man von einer guten Versorgungslage sprechen, meinte Lompscher. Die Krankenhausausstattung liege aber nicht über dem tatsächlichen Bedarf. Diese Infrastruktur werde benötigt.
»Ich bin zufrieden mit dem Planungsstand und gehe davon aus, dass er hinreichende Flexibilität enthält, um auf Veränderungen zu reagieren.« Die Senatsentscheidung zum Krankenhausplan 2010 steht noch aus und wird im Sommer erwartet.
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