Wozu sich Flügel nicht eignen
Robert Schumanns einzige Oper »Genoveva« gehört neben Carl Maria von Webers »Euryanthe« fraglos zu den Schmerzenskindern der deutschen Opernliteratur. Dabei wird die von Heinrich Heine gerühmte Geschichte Genovevas im von Schumann selbst verantworteten Libretto nach Ludwig Tiecks Erzählung und Friedrich Hebbels Tragödie im Grunde einfach und geradlinig erzählt – jedenfalls unkomplizierter als jene Euryanthes oder des gleichzeitig in Dresden entstandenen »Lohengrin« von Richard Wagner.
Der Pfalzgraf Siegfried bricht zur Unterstützung Karl Martells zu einem Kreuzzug gegen die Mauren auf und vertraut seine Frau Genoveva dem Schutz seines ergebenen Gefolgsmannes Golo an. Von dessen heimlicher Liebe zu Genoveva ahnt er nichts. So nimmt das Unheil seinen Lauf.
Golo wirbt um Genoveva und wird schließlich schroff mit dem Wort »ehrloser Bastard« zurückgewiesen. Um sich zu rächen, bezichtigt er Genoveva der Untreue, spannt dazu auch die von ...
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