Der Fall Hans Meiser

Straßennamen bergen nicht selten Zündstoff

  • Antonia Lange, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Straßennamen dienen nicht nur der Orientierung. Stets sind sie auch ein Spiegel der Gesellschaft und der Zeit, in der sie vergeben wurden. Nicht selten sind Konflikte programmiert.

München. Auf dem Stadtplan wirken sie ganz harmlos und für Touristen sind die oft sogar verwirrend: Seit dem Mittelalter sollen Straßennamen eigentlich die Orientierung erleichtern – manchmal sorgen sie aber auch für ordentlich Zündstoff.

Mehr als 54 Jahre lang erinnerte etwa die Meiserstraße in München an den früheren evangelischen Landesbischof Hans Meiser – bis ein heftiger Streit um das Schild entbrannte. Der Geistliche war wegen seiner antisemitischen Äußerungen umstritten. »Jemandem, dessen Ruf geschädigt ist, möchten wir keine Straße widmen«, sagt Bernd Planck vom Münchner Kommunalreferat.

Immer auch eine Ehrung

In diesem Jahr wurde die Meiser-straße schließlich nach der Frau des Reformators Martin Luther umbenannt. Sie heißt jetzt Katharina-von-Bora-Straße. Bereits 2007 bekam die Bischof-Meiser-Straße in Nürnberg einen neuen Namen: Im...


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