Milliarden für den Megastaudamm

Chinesische Investoren verdrängen europäische Geschäftspartner in Lateinamerika

  • Benjamin Beutler
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es ist längst ein offenes Geheimnis – Chinas wirtschaftlicher Einfluss in Lateinamerika nimmt ungebremst zu. Das wachsende Interesse der expandierenden Asiaten am amerikanischen Subkontinent trat zuletzt in Ecuador klar zutage.

Vergangene Woche unterzeichneten Peking und Quito einen Kreditvertrag über 1,7 Milliarden US-Dollar. Mit dem geliehenen Geld will die Linksregierung unter Präsident Rafael Correa einen Mega-Staudamm bauen, dessen Gesamtkosten sich auf zwei Millarden US-Dollar belaufen. Der nach Fertigstellung größte Stromlieferant des Andenlandes, 75 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, soll mit einer Leistungskraft von 1500 Megawatt helfen, die chronischen Energieengpässe zu beheben.

Der Kredit, so Ecuadors Finanzminister Patricio Rivera, habe eine Laufzeit von15 Jahren bei einem Zinssatz von 7,4 Prozent. Die Regierung ist optimistisch. Demzufolge soll das Wasserkraftwerk 3000 direkte und landesweit 30 000 indirekte Arbeitsplätze schaffen. Auch nach Bolivien soll in Zukunft mehr chinesisches Geld fließen. Der Handels-, Infrastruktur- und Elektrogigant CEIEC meldete vor wenigen Tagen sein Interesse an »El Mutún« an. Die Ausbeutung der größten Eisener...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.